Gefährdung und Schutz

 Der Blindschleiche 

 

 

Die Blindschleiche gilt als Kulturfolger und hat lange von Landschaftsveränderungen durch Menschen profitiert, da viele strukturreiche, halboffene Biotope entstanden. In der modernen Zivilisationslandschaft erleidet die Art aber hohe Verluste durch intensive Land- und Forstwirtschaft, Flurbereinigung, Flächenentwässerung, Straßenverkehr, Siedlungs- und Straßenbau, Rekultivierungsmaßnahmen in Abbaugruben, die Mahd von Gras-Stauden-Randstreifen und Wiesen (besonders mit Kreiselmähern), die Beseitigung von Versteckplätzen, das „Aufräumen“ von „unordentlichen“ Böschungen und Ruderalfluren und vieles mehr. In Siedlungsnähe stellt die Anwendung vonPestiziden wieSchneckenkorn eine Vergiftungsgefahr für Blindschleichen dar.

Aus Unkenntnis und Abneigung gegenüber der vermeintlichen Schlange wird die völlig harmlose Blindschleiche auch heute noch in großer Zahl erschlagen oder zertreten, wenn man ihr begegnet. Dies kann lokal durchaus bestandsbedrohende Ausmaße annehmen. Von Hauskatzen werden Blindschleichen und andere Kleinreptilien gejagt und dabei zumindest verletzt. Durch ihr Verhalten, sich auf Wege zu legen, um Wärme zu tanken, fallen sehr viele Blindschleichen dem Fahrzeugverkehr zum Opfer. Sogar von Radfahrern werden sie oft nicht rechtzeitig erkannt und überfahren.

Trotz dieser Verluste ist die Art in Mitteleuropa noch häufig und gilt im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz) als ungefährdet. Sie steht aber dennoch unter Natur- und Artenschutz und darf nicht gefangen oder verletzt werden. Insbesondere ist zu vermeiden, Blindschleichen an ihrem hinteren Körperabschnitt festzuhalten. Dies kann sonst das Abwerfen des Schwanzes auslösen, wodurch das Tier zwar nicht stirbt, aber zeitlebens verstümmelt bleibt.

Lebensraum Feuersalamander

 

Das ausgeprägte Waldtier (silvicol) ist an Laubwälder gebunden und bevorzugt dieWaldrandlagen. In Gebieten wo der Wald verschwunden ist, kann er sich als Faunenrelikt halten. Die Bodenbeckung beziehungsweise der Bodengrund hat keinen Einfluss auf die Habitatwahl. Besiedelt werden Erlengesellschaften und feuchte Eichen-Birken- und Eichen-Hainbuchenwälder. Der Feuersalamander ist selten in trockenen Biotoptypen und in Nadelforsten zu finden.

Gefährdung und Schutz

Gemäß Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV) undBundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist der Feuersalamander in Deutschland „besonders geschützt“.[4] Dies bedeutet unter anderem, dass die Tiere nicht eingefangen, verletzt oder getötet werden dürfen. In der Fassung von 2009 der„Roten Liste“ der Bundesrepublik Deutschland wird er, nach einer zwischenzeitlichen Einordnung auf der sogenannten Vorwarnliste (1998), als bundesweit derzeit nicht gefährdet bewertet.[5] In der Schweiz steht der Feuersalamander auf der Roten Liste und wird als „gefährdet“ (VU, „vulnerable“) eingestuft. In Österreich gilt seit 2007 die Kategorie „NT“ („Gefährdung droht“), was etwa der deutschen Vorwarnliste entspricht.[6]

Der Feuersalamander hat in den letzten Jahrzehnten eine gewisse Sympathie beim Menschen erlangt, was sich beispielsweise darin äußert, dass er das Markenzeichen der Salamander Schuh GmbH ist, die durch das FirmensymbolLurchi und den Werbeslogan „Lange schallts im Walde noch, Salamander lebe hoch“ bekannt wurde. Mutwillige Verfolgung droht dem Tier heute kaum noch. Bestandsgefährdungen entstehen in der Hauptsache durch Eingriffe wie Entwässerung, Fremdstoffeinträge in und Verbauung von Larvengewässern sowie durch häufiges Befahren von Wegen und Straßen am Rand und innerhalb von Wäldern.

Die langsame Fortbewegungsweise der Tiere bzw. die Unachtsamkeit vieler Autofahrer haben den Feuersalamander örtlich zum häufigsten Verkehrsopfer nach Igeln und Erdkröten werden lassen. Hohe Bordsteinkanten stellen dabei oft eine zusätzliche Barriere dar. Von speziellen Durchlässen unter Straßen profitieren nicht nur Feuersalamander, sondern auch zahlreiche andere, vom Straßentod bedrohte Kleintiere. Die „Kinderstuben“ des Feuersalamanders, also offene naturnahe Quellbachregionen, haben in den letzten 50 Jahren starke Beeinträchtigungen erfahren. Unzählige Quellfluren sind inzwischen entwässert,Quellen verbaut und verrohrt oder aufgrund übermäßigen Wasserkonsums gänzlich versiegt. In Salamanderlebensräumen sollen heute sogenannte Mikrohabitatstrukturen, zum Beispiel Hohlräume unter Bäumen, Erdhöhlen, Blockschutt, Steinspalten und andere Bodenlückensysteme, erhalten werden. Weitere Schutzmaßnahmen sind:

der Erhalt von Stollen und Höhlen im Wald oder in Waldnähe, zumal diese auch bedeutende Sommer- wie Winterquartiere für weitere Tierarten neben dem Feuersalamander darstellen, etwa für Fledermäuse. Die Verkehrssicherheit sowie die Vermeidung potentieller Unfälle lassen sich durch abschließbare Vergitterungen des Höhleneingangs gewährleisten. Der Gitterrost sollte breitmaschig angefertigt sein und nicht direkt am Boden abschließen, damit Salamander das Gitter ungehindert passieren können.

die Sicherung bestehender und Wiederherstellung ehemaliger Larvengewässer, zum Beispiel durch Rückbau von Verbauungen und Einfassungen. Fischteichwirtschaft an Bachoberläufen stellt einen erheblichen Eingriff in die Lebensräume dar und sollte nach Ansicht von Naturschützern aufgegeben werden.

die Entwicklung von Waldrändern in möglichst großer Breite und mit guter Verzahnung zur Umgebung. Sie sind als Saumbiotope wichtige Übergangsflächen zwischen Wäldern und angrenzendem Offenland. Gleiches gilt für Gehölzsäume entlang von Wegen und Gewässern.

der langfristige Umbau standortfremder Nadelholzforste zu naturraumtypischen, strukturreichen Laubwäldern durch die Forstwirtschaft.

die temporäre Sperrung von Waldwegen zum Zeitpunkt der Frühjahrswanderungen der Salamanderweibchen für Verkehrsmittel aller Art.

der Aufbau eines angemessenen Inventars an liegendem Totholz als Lebensstätte für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten durch natürliche Absterbeprozesse innerhalb von Wäldern, also eine naturnahe Forstwirtschaft.

Quellen und Quellgebiete sind häufig Bestandteile von Natur- oder Landschaftsschutzgebieten. Sie unterliegen sowohl nationalen als internationalen Verordnungen. Von besonderer Bedeutung sind die in Anhang I der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union aufgeführten Gewässerlebensräume, zum Beispiel die Kalktuffquellen. Für diese Lebensräume gelten strenge Eingriffsregelungen.

 

Gelbbauchunke (Bombina variegata)

 

 

Aussehen

Die Gelbbauchunke ist ein kleiner Froschlurch mit abgeflachtem Körper, herzförmiger Pupille. Die Parotiden sind nicht ausgebildet und das Trommelfell ist von außen nicht sichtbar. Die Oberseite ist einheitlich grau – bräunlich gefärbt und fühlt sich, durch eine Vielzahl kleiner, mit mehreren Hornstacheln besetzter Warzen, rau an. Die Unterseite ist gelb mit schwarzen Flecken. Gelbbauchunken besitzen keine Schallblasen. Ihre Rufe (ein melodisches „uuh.. uuh.. uuh..“) zur Paarungszeit sind daher sehr leise

Lebensraum
Auen, Pionierlebensräume, Industriebrachen, lichte Waldrandbereiche.

Laichgewässer
Flache, sich schnell erwärmende, meist kleine, vegetationslose Wasserflächen (z.B. Pfützen, wassergefüllte Traktorspuren).

Paarungszeit
Mitte April bis Anfang August.

Entwicklung
Während der Paarungszeit sind bis zu 3 Ruf- und Laichperioden möglich. Nicht alle Individuen sind zur gleichen Zeit paarungsbereit – eine hervorragende Anpassung an die kurzzeitige Wasserführung ihrer Laichgewässer.
Bei der Paarung umklammert das Männchen das Weibchen in der Lendengegend. Die Weibchen heften ihre Eier (120 – 170) in kleineren Klümpchen aus 2 – 30 Eiern an Pflanzenteile (ins Wasser hängende Grashalme, überflutete Landpflanzen). Bereits nach 2 – 3 Tagen schlüpfen die Kaulquappen und nach 4 – 6 Wochen ist die Metamorphose abgeschlossen.

Jahres- und Tagesaktivität
Gelbbauchunken überwintern von Anfang Oktober bis Ende März in frostfreien Quartieren an Land.
Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv, während der Laichzeit zeigen sie jedoch auch tagsüber Aktivität.

 

 Geburtshelferkröte

Größe: 3,5 -5 cm

 

 

Lebensraum: Die Geburtshelferkrö

 

te bevorzugt sonnige Lebensräume mit lückig bewachsenen, zumindest teilbesonnten Hängen und Laichgewässer sehr nah beieinander. Ursprüngliche war die Geburtshelferköte in Rutschhängen, in Auengebieten, Geröllhalden oder Bachböschungen verbreitet. Heute lebt die Art zu einem großen Teil in Sekundärlebensräumen wie Steinbrüchen.

Fortpflanzung: Die Geburtshelferkröte ist die einzige einheimische Amphibienart mit Brutpflegeverhalten. Das Männchen wickelt bei der Paarung Laichschnüre um die Hinterbeine und trägt sie bis zum Schlüpfen der Larven. Die Ansprüche an das Gewässer beschränken sich mehr oder weniger auf das Vorhandensein einer offenen Wasserfläche.

Rufe: Helles flötenreines üh…üh…üh.Rufen verschiedene Männchen gleichzeitig, so klingt dies aus der Ferne wie Glockengeläut, daher auch der Name „Glockenfrosch“.

Nahrung: Verschiedene Insekten und Insektenlarven, Würmer, Spinnen. Als Scheibenzüngler hat die Geburtshelferkröte keine her ausklappbare Zunge und packt daher ihre Beute mit vorschnellendem Körper und geöffnetem Maul.

 

 

 

 

 

 

   

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